Freiwillige Feuerwehr (FFW)

Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr leisten einen hohen und anerkennenswerten Beitrag in der Abwehr von Gefahren! In Orten unter 100.000 Einwohner gibt es in der Regel keine Berufsfeuerwehr. In größeren Städten wird der freiwilligen Feuerwehr eine gewisse Unterstützungsfunktion zu Teil. Sie hat dort allerdings genauso ihre Daseinsberechtigung: Von rund 1 Mill. Feuerwehrmännern und -frauen üben lediglich 30.000 ihre Tätigkeit innerhalb einer Berufsfeuerwehr aus.

Aufgaben von der FFW

Die wichtigsten Tätigkeiten von der Feuerwehr sind u.a. Überschwemmungen, Windschaden (abgedeckte Dächer oder Waldschaden), Schnee räumen, Ölspur beseitigen, Unfallstelle absperren und säubern, Menschen aus einem Auto rausschneiden (gerade wenn das Gerätehaus in der Nähe von Autobahnen liegt), brennende Mülltonnen löschen und in absoluten Härtefällen sogar Menschen aus einem Brandherd retten! Hin und wieder muss die Feuerwehr aber auch wegen einer Katze auf dem Baum ausrücken ...

Wer darf zur Feuerwehr

Prinzipiell darf jeder zur freiwilligen Feuerwehr gehen. Für Jugendliche gibt es meist eine extra Gruppe (Jugendfeuerwehr). Wer unter 16 Jahre ist, darf dann bereits kleinere Hilfstätigkeiten übernehmen (z.B. nach einer Übung die Straße säubern ...) oder einen erste Hilfe Kurs absolvieren.

Grundsätzliches

In der freiwilligen Feuerwehr gibt es die unterschiedlichsten Charaktere von Menschen, ähnlich wie in einer Schulklasse auch. Grundsätzlich gilt aber in jeder Feuerwehr eine sehr strenge Hierarchie, ähnlich wie beim Militär. Aufgrund der Einsatzhärte hat diese durchaus ihre Berechtigung. Sofern die Hierarchie respektiert wird, verhalten sich die meisten Feuerwehrleute äußerst fair und nehmen Neulinge sehr offen und warmherzig auf ...

Aufstieg in der Hierarchie

Anders wird es dann allerdings ab dem 16. Lebensjahr: In der Regel wird in Bayern dann bereits der erste Truppmann Lehrgang absolviert. Konkret darf der Anwärter hier dann bereits einen Wasserschlauch zusammenschrauben und nach der "Grundausbildung" aktiv an der Brandbekämpfung teilnehmen.

Vollwertiger Feuerwehrmann/-frau

Sehr viel interessanter wird es spätestens ab dem 18. Lebensjahr: Wer nach dem zweiten Truppmann Lehrgang die Ausbildung zum Geräteträger absolviert hat, darf dann z.B. verrauchte Gebäude betreten und kann im Ernstfall echte Menschenleben retten!

Zur Führungskraft aufsteigen

Wer die harte Grundausbildung durchgehalten hat (in der Regel 2 Jahre), wird in der Regel relativ rasch die Truppführer-Lehrgänge absolvieren. Nach dieser Ausbildung darf er dann einen eigenen Trupp (2 Feuerwehrleute) führen.

Kostenloser Führerschein

Danach machen viele die Ausbildung zum Maschinisten. Mit dem dort erworbenen LKW-Führerschein darf ein Feuerwehr-LKW (inkl. Blaulicht) geführt werden. Wer wirklich lange dabei bleibt, kann sogar bis zum Gruppenführer aufsteigen und nach vielen Jahren theoretisch sogar zum Abteilungsleiter gewählt werden.

Vorteile beim Berufseinstieg

Wer die harte Ausbildung bei der Feuerwehr absolviert hat, kann nicht nur bei der Berufsfeuerwehr in einem Vorstellungsgespräch mit schlagkräftigen Argumenten Punkten. Die Soft-Skills reichen von einer extrem hohen Belastbarkeit und Stressresistenz, über ein überdurchschnittliches Engagement, bis hin zu tatsächlich vorhandenen Führungsqualitäten. Solche Fähigkeiten haben in nahezu allen Berufsbildern eine äußerst hohe Nachfrage!

Privilegien und Sonderstatus

Wer in der Feuerwehr ist, geniest in seinem Freundes- und Bekanntenkreis meist sehr hohes Ansehen. Während der Einsatzfahrten wird er einen wahren Endorphinrausch erleben. Darüber hinaus erhält er nach erfolgreicher Grundausbildung sogar einen eigenen Feuerwehrausweis. Diverse Abzeichen und Orden sorgen für die nötige Motivation, um die meist jahrelangen Ausbildungsgänge zu absolvieren.

Auf dem Weg zum Gerätehaus fahren Feuerwehrleute in Extremfällen nach Ermessen sogar über der vorgegebenen Geschwindigkeit oder sogar über eine rote Ampel. Beides allerdings nur dann, sofern der Straßenverkehr hierdurch nicht gefährdet wird! An Unfallstellen können aktive Feuerwehrleute dann sogar Passanten Platzverweise ausprechen. Wer zur Feuerwehr geht, sollte in diesem Zusammenhang aber niemals die Hauptmotivation aus dem Auge verlieren, im Ernstfall Menschenleben zu retten!

Abschließendes (u.a. zwecks Einsatzzeiten)

Wer Mitglied in der freiwilligen Feuerwehr werden möchte, sollte sich unbedingt bewusst machen, dass er in dieses Hobby sehr viel Zeit investieren wird. Neben den Ausbildungen die in der Regel 2x pro Woche anfallen, muss er mind. ein verbindliches Treffen pro Woche im Vereinshaus einplanen. Evtl. gibt es an einem weiteren Tag noch einen "Putzdienst" für das Gerätehaus (bzw. zur Reinigung der Einsatzfahrzeuge). Darüber hinaus veranstaltet die Feuerwehr meist noch einmal pro Jahr ein Sommerfest und alle zwei Jahre eine Leistungsprüfung. Bei letzterer können die Feuerwehrleute sogar echte Orden erwerben!

Die eigentlichen Einsatzfahrten können sehr schwanken, fallen aber oftmals auch spät in der Nacht an und dauern in der Regel 1-2 Stunden ... Wer bereit ist diesen Zeiteinsatz zu bringen, sollte in seiner nächsten Feuerwehrstation persönlich vorbei schauen bzw. mit dem dortigen Chef einen Termin vereinbaren.